Success Story: Strategisch. Präzise. Unverzichtbar. – Wie ein Interim Einkaufsleiter Technik, Tempo und Taktik im Maschinenbau neu synchronisierte.

Management Summary

Ein international tätiger Maschinenbaukonzern aus der Drucktechnikbranche stand vor einer technologischen und organisatorischen Herausforderung: Die komplexe und wartungsintensive PC-basierte Steuerungstechnik blockierte Innovationsprozesse und verlängerte Entwicklungszyklen erheblich. Der GOiNTERIM Manager Venbruex übernahm als Einkaufsleiter mit Fokus auf Elektronik die strategische Verantwortung, um Prozesse zu entschlacken und den Einkauf als technologiegestaltenden Partner zu positionieren.

Durch die Einführung eines industriellen Steuerungsstandards und eine mutige Single-Source-Strategie gelang es, die Systemlandschaft zu stabilisieren, Entwicklungszeiten zu halbieren und Innovationskraft zurückzugewinnen. Die Lieferantenauswahl basierte auf einer fundierten Total-Cost-of-Ownership-Analyse sowie strengen ESG-Kriterien. Ein professioneller Lieferantensteuerungsprozess minimierte Abhängigkeitsrisiken und schuf neue Wettbewerbsvorteile.

Beschreibung des Kunden

Das Unternehmen ist ein internationaler Maschinenbaukonzern aus der Drucktechnikbranche mit mehreren Tausend Mitarbeitenden und einem Umsatz im Milliardenbereich. Es entwickelt und produziert hochspezialisierte Druckanlagen für industrielle Kunden weltweit.

Ausgangslage und Herausforderung

Über 100 Drucksysteme jährlich – individuell konfiguriert, technologisch komplex. Doch die Innovationskraft stand plötzlich auf der Kippe: Der Pflegeaufwand der eingesetzten PC-basierten Steuerungstechnik stieg ins Unermessliche. Die Entwicklungsabteilung war nahezu ausschließlich damit beschäftigt, bestehende Lösungen am Laufen zu halten, statt neue Ideen voranzutreiben. Die Folge: Produktentwicklungen dauerten bis zu zwölf Monate – ein immenser Wettbewerbsnachteil.

In seiner Rolle als Einkaufsleiter mit Fokus auf Elektronikkomponenten übernahm der GOiNTERIM Manager Venbruex die strategische Führung im Bereich Procurement – mit einer klaren Mission Komplexität reduzieren, Entwicklung entlasten und den Einkauf als aktiven Mitgestalter im Technologieprozess positionieren. Der erste Schritt: eine mutige Entscheidung. Statt der bisherigen Vielfalt an Steuerungssystemen sollte ein industrieller Standard eingeführt werden – mit einer bewusst gewählten Single-Source-Strategie. Ein großer Schritt, der nicht nur technologisch, sondern auch unternehmerisch eine neue Denke verlangte.

Aufgaben und Umsetzungsschritte

Die Umstellung auf langlebige, industrietaugliche Steuerungen bedeutete eine tiefgreifende technologische Wende. Die bisher genutzten PC-basierten Lösungen, die häufige Updates, Tests und Adaptionen nötig machten, wurden durch robuste Industrie-PCs ersetzt. Die Vorteile lagen auf der Hand: weniger Ausfälle, geringere Pflege, deutlich stabilere Systemlandschaften. Doch so klar der Nutzen auf technischer Ebene war – die Einkaufsseite stellte den Interim Manager vor eine Vielzahl strategischer Herausforderungen. Denn eine Single-Source-Strategie bringt naturgemäß eine hohe Abhängigkeit mit sich. Der ausgewählte Lieferant musste nicht nur technisch kompatibel, sondern auch langfristig zuverlässig und ethisch vertretbar sein.

Die Lieferantenauswahl wurde zu einem Schlüsselmoment im Projekt. Es ging nicht nur um Preise, sondern um eine strategische Partnerschaft – mit globaler Relevanz. Harte Verhandlungen, insbesondere mit Anbietern in Asien, waren unumgänglich. Mehrfach war der Interim Manager persönlich vor Ort in Taiwan, um Fertigungskapazitäten, Qualitätsstandards und Lieferkettenstrukturen zu prüfen. Die Gespräche waren intensiv, die Preisgestaltung sensibel – doch der entscheidende Hebel war die gründlich vorbereitete Kostenanalyse. Mit ihr gelang es, die Argumentation in den Verhandlungen zu drehen: von kurzfristigem Preisfokus hin zu einer langfristigen Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung.

Ein weiterer entscheidender Aspekt war das Thema ESG – speziell die soziale Verantwortung in der Lieferkette. Wo genau wurde produziert? Unter welchen Bedingungen? Die Frage nach Kinderarbeit, Arbeitsrechten und ethisch sauberen Produktionsstandards war kein „Nice-to-have“, sondern wurde aktiv in die Bewertung einbezogen. Der Interim Manager Venbruex etablierte klare Kriterien und ließ sich Zusicherungen zur Einhaltung internationaler Sozialstandards geben. Der Einkauf wurde damit nicht nur zum Kosten- und Versorgungsgarant, sondern auch zum Hüter unternehmerischer Verantwortung.

Parallel dazu wurde ein strukturierter Lieferantensteuerungsprozess aufgebaut: regelmäßige Leistungsgespräche, Monitoring-Systeme und Entwicklungspartnerschaften sicherten die Qualität und minderten das Risiko der Monopolstellung. Durch diese professionelle Steuerung der Abhängigkeit konnte aus einem potenziellen Risiko ein belastbarer Wettbewerbsvorteil entstehen.

Erfolge und Ergebnisse

Das Ergebnis war eindrucksvoll. Der Entwicklungsaufwand sank dramatisch – von durchschnittlich zwölf auf sechs Monate. Die Entwicklerteams gewannen endlich wieder Raum für echte Innovationen, statt in Endlostestschleifen gefangen zu sein. Die neue Steuerungshardware lief stabil, die Softwareintegration funktionierte zuverlässig. Die Unternehmensstrategie, die Technik und der Einkauf agierten erstmals vollständig synchronisiert. Der Einkauf war nicht länger Reaktion, sondern Aktion – ein integraler Bestandteil in der Entwicklungsplanung, mit messbarem Einfluss auf Kosten, Geschwindigkeit und Versorgungssicherheit.

Ein weiterer Mehrwert lag in der vereinfachten Wartung durch den Service beim Kunden – anstelle mehrerer PC-basierter Systeme war nur noch eine zentrale Industrielösung im Feld zu betreuen.

In Summe zeigt dieser Case beispielhaft, wie moderner Einkauf weit über Preisverhandlungen hinausgeht. Der Interim Manager war dabei nicht nur ein temporärer Problemlöser, sondern der Impulsgeber für eine nachhaltige strategische Neuausrichtung. Ein echtes Beispiel dafür, wie Interim Management Veränderung nicht nur managt – sondern vorantreibt.

Wünschen Sie mehr Informationen oder haben vergleichbare Herausforderungen? Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter!

 

Dr. Martin Ludwig Mayr, Geschäftsführer 
martin.mayr@gointerim.com
+49 89 20 500 8695

 

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